Unser kleines Reise-ABC

nach getaner Reise erlauben wir uns mal, ein bißchen "klugzuscheißen"..... wer weiß, vielleicht findet der ein oder andere ja etwas für seinen Camper- Selbstausbau oder die Südamerikatour.....Panamerikana oder was auch immer.

Natürlich ist das Folgende nur unsere Meinung und unsere Erfahrung- je nach Persönlichkeit und Reiseart wird es Leute geben, die das alles ganz anders sehen.....also „no offense, folks ;-)“

 

Auto

das „Sprinterli“, ein 4x4 Sprinter 316CDI, gebaut 2006 für den russischen Markt, ehemaliges Mercedes-Service-Fahrzeug - umgebaut 2010 von uns für Südamerika, fährt uns treu über Stock und Stein. 120L Zusatztank fuer Diesel hat uns sehr gute Dienste geleistet und ermoeglicht auch mal an den zu teuren Tankstellen vorbeizufahren. Mercedes hat in SA einfach sehr gute Servicemöglichkeiten, zumindest in Argentinien, Brasilien, Chile und Ecuador.

Bei der Motorauswahl: nach Möglichkeit immer etwas mehr Leistung als zuwenig mitbringen...unseren Allrad schalten wir nur selten dazu und die Diffsperre noch nie... eine Untersetzung allerdings vermissen wir manchmal....

Durch hohe Qualitätsschwankungen im Kraftstoff hat es sich gezeigt, moderne Motoren kommen hier nicht reibungslos durch. Der Dieselpartikelfilter muss ZUHAUSE bleiben- haben Berichte anderer Reisende gezeigt. Wir filtern den Kraftstoff 2x, einen Separ-Vorfilter mit Wasserabscheider und danach der Werkseitige Filter (auch mit Wasserabscheder).

Was das Gewicht angeht: ein grosses Thema! Man braucht viel weniger Kram als man denkt. Wir fahren 67TKM Tauchequipment mit und sind bis jetzt nicht 1x damit tauchen gewesen. Fazit: Equipment zu mieten wäre viel billiger gewesen.... und schont das Auto.

 

Auto-Verkauf

Jeder kennt die gängigen Platformen im Internet, wo man Autos kauft und verkauft. Dazu gibt´s dann noch das ein oder andere Reise-Forum, wo auch Camper gehandelt werden. Man erreicht eine breite Masse an Leuten und findet auch meistens einen Käufer. Aber:

Wir hätten unser Auto gern in Südamerika verkauft. Dafür haben wir ihn aber viel zu kurzfristig inseriert. Die meisten Leute planen eine solche Reise und Anschaffung sehr viel langfristiger. Das nächste Mal würden wir den Wagen noch vor unserer eigenen Abreise inserieren. So können sich Interessenten den Wagen noch in Deutschland gemütlich anschauen und mit dem Käufer vereinbart man Preis sowie Übernahme-Ort und -Zeit für Südamerika. Sehr entspannt für alle Beteiligten! Wir hatten z.B. sehr viele Anfragen von Leuten gehabt, die unser Sprinterli gerne Aug.2013 oder Jan 2014 übernommen hätten.... aber so lange kann man sein Fahrzeug ja nunmal in Südamerika nirgendwo einlagern und es wäre ja auch irgendwie unsinnig..... Nur deshalb haben wir ihn überhaupt wieder mit nach Deutschland genommen.....

Alemania / Aufkleber

... oder aber Germany, Switzerland, Holandia, oder auch Timbuktu. Unter Reisenden wird gern die Meinung vertreten, es sei ungeheuer wichtig, einen sehr großen Aufkleber des Heimatlandes auf der Frontseite des Fahrzeuges zu haben.So vermeidet man Steinangriffe in Mexico (wir sind keine Gringos) oder so würden die dummen Polizisten bei Verkehrskontrollen nicht immer so blöd fragen. Dabei soll auch helfen, wenn man sich total dumm stellt und vorgibt, nicht einmal ein "HOLA" auf spanisch zustande zu kriegen. Unsere Meinung dazu ist: Das schweizer Kreuz halten die meisten für ein Krankenwagen-Symbol und die deutsche Flagge kennt kein Schwein, sondern höchstens die Fußballfans in WM-Jahren und wo Alemania liegt (bzw ob es außerhalb der Landesgrenzen liegt) wissen auch längst nicht alle. Und: Man wird sowieo angehalten, weil das Kennzeichen fremd ist und weil es die Fahrzeuge, mit denen die WOMO-Reisenden unterwegs sind, hier in Südamerika in der Form nicht gibt. Oder weil es eine Routine-Kontrolle ist und jeder angehalten wird.

Vielleicht ist es auch nur eine Art Heimweh gepaart mit Nationalstolz, was die Leute dazu treibt, solche Aufkleber zu benutzen. So richtig wissen wir es nicht. Aber wir wissen: Diese Taktik haben wir nicht nötig und auch noch nie vermisst. Wir beantworten immer so gut es geht auf Landessprache alle Fragen und sind immer sehr freundlich und hilfsbereit behandelt worden und haben nie "Schmiergelder" zahlen müssen, nicht einmal  in Brasilien, als wir keinen gültigen internationalen Führerschein vorzeigen konnten und der Polizist eigentlich im Recht war (wir haben uns drauf geeinigt, dass der internationale Führerschein soweiso scheiße ist, weil nicht mal portugiesich drin ist)

AAAABER

was wir sehr schön finden, aber selbst nicht hingekriegt haben, ist die eigene Homepage aufs Auto zu schreiben, dann kann man auch bei Fahrzeugen, die man irgendwo geparkt sieht, mal nachschauen, was die Besitzer so machen.Wir haben sogar schon richtig schöne Weltkarten mit der gefahrenen Route gesehen, sah auch toll aus.

Wir sammeln, wie viele andere auch, die Aufkleber der von uns bereisten Länder. Das finden auch immer alle Passanten toll und bleiben stehen und grübeln rum...und an dem tollen kleinen Brasilien-Deutschland Aufkleber konnten wir als deutsch-brasilianisches Ehepaar dann doch auch nicht vorbeigehen ;-)

Abwasser

Wir hatten keinen Platz für einen eingebauten Abwassertank und haben uns für einen mobilen Tank entschieden, den wir aber bis jetzt nicht einmal gebraucht haben. (in den Mietcamper aus Chile und Argentinien geht sogar die Klospülung einfach über Bord...das finden wir doch etwas eklig....)

Wir benutzten zuerst biologisch abbaubares Spülmittel und sind dann auf Cocos-Seife umgestiegen. Und das bißchen Zahnpasta und Seife zur Körperhygiene landet oft sowieo in den Duschen von Campinplätzen oder Tankstellen und wird ansonsten sicherlich von der Vegetation verkraftet....

Es klingt nun, als seien wir Umweltsünder, aber es ist ja nicht so, dass wir unser Abwasser in den nächsten Bach leiten würden.

Und wenn man bedenkt, dass ein großer Teil der Bevölkerung Südamerikas nicht einmal an das Abwasser-System angeschlossen ist und von Umweltschutz sowieso noch nichts gehört hat.... dann richten wir wirklich keinen Schaden an. Und früher oder später sieht es jeder ein, wir kennen sogar Leute, die sich den eingebauten Abwassertank wieder rausgerissen haben..... von daher...

Betten

Wir haben 1,40m x 1,85m zum Schlafen und finden das super. Wir haben uns zwei Schaumstoffmatratzen beim Spezialisten machen lassen und billige schwedische Lattenroste umgebaut. So müffelt und schwitzt nix und wir schlafen optimal. Die Betten lassen sich auf einer Seite verstauen, sodass ein Durchgang nach hinten zur Hecktür entsteht. Natürlich ist das eine sehr einfacht und auch eher schwere (vom Gewicht her) Lösung aber wir sind bisher sehr zufrieden damit. Bettdecken und Kopfkissen haben wir einfach von zuhause mitgenommen, für extrem kalte Nächte haben wir noch Schlafsäcke und diese auch schon gebraucht....

Und auch nach 18 Monaten haben die Matratzen nichts an Form, Komfort oder Stabilität verloren! Nur die Hüllen haben in der Waschmiaschine ein wenig gelitten. Aber nichts, was man mit flinker Nadel nicht reparieren könnte...

Ein Lob an www.schaumstoff-studio.net .... tolle Beratung und ein super Produkt.

Bücher

Wir haben einen Riesenstapel Bücher dabei, eine Menge Reiseführer, Reiseberichte, aber auch Unterhaltungsliteratur (in mehreren Sprachen) und haben damit super Erfahrungen gemacht, denn Bücher sind vielerorts super teuer und somit prima Geschenke!! Aber auch unter Reisenden werden sehr gern Bücher getauscht.... Also lieber eins zu viel mitnehmen als zu wenig...

Der Lonely Planet ist oft sehr Hilfreich aber nicht fuer Camper ausgelegt.

Wir haben immer mindestens einen lokalen Reiseführer mit. Trotzdem kommt es häufig vor, daß wir etwas unbemerkt passieren und erst später darauf kommen.

.... Gegen Ende der Reise haben wir in einen Kindle investiert und müssen sagen: Hätte es den doch schon vorher gegeben! Zwar ist es gewöhnungsbedürftig, aber die Platz- und Gewichtsersparnis sind der Hammer!! Im Zweifel: Unbedingt kaufen und zwar am besten gleich einen für jeden!!!

Camping-Stühle und Tische

Das ist eine schwierige Geschichte..... wir haben bis jetzt niemanden getroffen, der absolut glücklich mit seiner Wahl gewesen wäre. Wir haben „Camp4You“ Stühle und der erste ist schon kaputt und die zwei verbleibenden sind auch bald durch- also nicht zu empfehlen.

Keiner der Stühle hat eine anständige Verarbeitung, die Nieten sind schwach , die Plastikteile werden spröde und in den Ecken und Kanten sammelt sich der Sand und Dreck. Tipps werden hier gerne entgegen genommen.

      ... inzwischen sind die Stühle durch zwei Coleman-Regiestühle ausgetauscht worden, aber die Dinger rosten trotz Pulverbeschichtung auch schon vor sich hin. Unseren Campingtisch haben wir gar nicht erst wieder eingepackt, sondern in Kolumbien verschenkt.

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Chemietoilette

Wir haben eine Thetford Kassettentoilette mit separatem Wassertank und Entlüftung und sind froh, dass wir uns dafür entschieden haben - nachts im kalten Regen aus dem Auto oder in Stadtgebieten ist das wirklich super praktisch. Wir benutzen sie ohne Chemikalien- so können wir ohne Sorge ein Loch buddeln und den Inhalt darin entleeren, danach den Tank einmal mit Frischwasser kurz spülen und fertig, das ist eine Sache von fünf Minuten. Dies ist aber nur empfehlenswert mit einer eingebauten elektrisch gefilterten Abluftanlage. (SOG) - sonst müffelt es. Das kann leider auch passieren, wenn der Wind ungünstig auf die Abluftseite bläst. Aber wir entleeren die Toilette ohnehin täglich.... (ein Muss in den Tropen, im kalten Patagonien könnte man es auch ein paar Tage spazieren fahren).... Erwähnen sollte man allerdings, dass wir nur Pipi machen.... für das andere Geschäft haben wir einen Klappspaten.

 

COBB

Er war nicht billig, aber wir lieben ihn! Ob Brot, Brötchen, Pizza, Grillhähnchen oder Bratwürste- ob Holzkohle oder Briketts- unser kleines Outdoorwunder begeistert uns immer wieder. Zugegeben- mit allem Zubehör ist er etwas sperrig, aber wir finden: es ist gut reservierter Raum. Wir wollen ihn nicht missen, können ihn nur empfehlen und begeistern auch immer wieder andere Reisende damit.

CAMPER IM CONTAINER KOLUMBIEN - DEUTSCHLAND 

 

In Cartagena finden wir mit Ernesto von Enlace Caribe einen kompetenten und freundlichen Partner für die Verschiffung vom Sprinterli. Für einen 40' Container (für zwei Fahrzeuge) von Cartagena nach Hamburg inkl. Zoll, Agenten und Hafengebühren Cartagena  sind 2638 Euro fällig. Zu zahlen bar vor Ort! Geld in den Mengen gab´s bei der Banco de Colombia mit Kreditkarte am Schalter. Wichtig! BILL OF LADING !! Dieses Dokument, dass erst fertig unterschrieben wird, wenn der Container an Bord übernommen wurde, ist wichtig! Ohne gültiges BOL keine Containerfreigabe in Deutschland!

 

Was in Cartagena ganz einfach war, ist in Deutschland etwas komplizierter. Wir bekommen zwar rechtzeitig mit der "Arrival Notice" per Email die Ankunft des Containers avisiert, aber dann geht es erst los. So ein Container mit deutschen Autos, ohne Zollausfuhrpapiere aus Deutschland weiß keiner so recht, wie es funktionieren soll und bis wir als Privatpersonen erstmal wußten, wer war macht......am Ende sah es so aus:

 

530 € an LTM Logisik & Transport (eine Spedition) davon

  Hafengebühren der CMACGM (275 €) (weil wir das als Privatpersonen nicht bei der Reederei CMA CGM bezahlen durften, die haben sich schlicht  geweigert) 

Container Rücklauf zum Depot (120 €)

Bearbeitungskosten der Spedition LTM (50€)

619 € für die HHLA, Container holen, Öffnen und Entpacken, zahlbar vor ORT!  (wobei wir bis auf´s Öffnen alles selber machen mußten, weil die Arbeiter zu unbeweglich waren..... man stelle sich das mal vor, zu dick für den eigenen Job) und dann lassen die den auch noch einfach stehen..... (Rücklauf siehe oben!)

104 € Transportkosten zum Zollscanner (Also nicht die Zollinspektion selbst, sondern der Weg dorthin)

 

Hinterher ist man immer schlauer, denn die 619€ an die unnütze HHLA hätten wir uns gern gespart, wenn wir nämlich die Spedition nur die CMACGM Rechnung hätten begleichen lassen und die Firma Unilog (Frau Hellwig) mit dem Rest beauftragt hätten (die wir ja nur deshalb nicht beauftragt haben, weil die Reederei von denen auch kein Geld wollte). Von Unilog lag also folgendes, deutlich günstigeres Angebot vor:

  Container Rundlauf (hin und zurück) 130€

Entladung 180€

Erstellung ATB (Zollpapier zur Durchfahrt) 35€

Trotzdem Danke an Herrn Meier von LTM, der sich sehr unbürokratisch, ehrlich und freundlich um unser sehr spezielles Anliegen gekümmert hat!

 

Wir lernen daraus: Wer sich rechtzeitig kümmert spart Geld! Uns kamen leider die Osterfeiertage dazwischen und dann wurde es sehr plötzlich hektisch!

 

Dachgepäckträger

... dient in erster Linie als Schutz für Solarpanelen und Dachluken.

Das Dach ist damit begehbar und grosse bzw. sperige (Leichte) Sachen können dort leicht untergebracht werden.... Surfbrett, Waschfass oder Gartenschlauch zum Beispiel.

Wir haben das Originalteil auf die Dachbreite verkürzt um möglichst wenig Grünzeug mit zu nehmen. Nachteil: Wir sprengen damit die Container Abmessungen, also gut das man ihn mit wenigen Handgriffen demontieren kann.

Deutsche im Ausland

…. bis auf wenige Ausnahmen sollte man diese meiden wie die Pest. Wir wissen nicht warum- die meisten, die wir getroffen haben, die sich als Deutsche im Ausland mit Tourismus oder Gastwirtschaft beschäftigen, haben oft die Qualitäts- und Sauberkeits- Standards der örtlichen Bevölkerung noch deutlich unterschritten.... Es sind wohl größtenteils Aussteiger, die in Deutschland nicht klar kamen oder so.... Wir wissen es nicht....

AAAABER Ausnahmen bestätigen die Regel und so können wir das Landhaus San Sebastian bei Pucon in Chile und die Pousada Aparas bei Sao Paulo in Brasilien seeehr empfehlen.

Die gegenteilige Erfahrung haben wir mit Schweizern im Ausland gemacht. Natürlich sind das auch alles sehr spezielle Personen gewesen, die wir so getroffen haben, aber ob Beatriz oder Giorgio in Chile, ob Urso in Brasilien- es war immer alles suuuuuper..... Schweizer sind schon toll!

Diesel (Kraftstoff)

 

Durch hohe Qualitätsschwankungen im Kraftstoff hat es sich gezeigt, moderne Motoren kommen hier nicht reibungslos durch. Der Dieselpartikelfilter muss ZUHAUSE bleiben- haben Berichte anderer Reisende gezeigt. Wir filtern den Kraftstoff 2x, einen Separ-Vorfilter mit Wasserabscheider und danach der Werkseitige Filter (auch mit Wasserabscheder).... man achte auf die dunkle Suppe unten im Filter....

Dokumente

KOPIEN machen- digital auf dem Mailserver, Papier im Auto. Gute und einlaminierte Farbkopien von allen wichtigen Dokumenten zeigen wir bei Verkehrskontrollen und bei Campings oder Hotels vor. Hat immer gereicht und außerdem weiß hier soweiso niemand wie ein deutsches Original auszusehen hätte. Unsere Originale liegen gut versteckt im Auto.Nur bei Reisepässen geht das nicht so gut....da werden dann schonmal die Originale verlangt. Aber bei Versicherungsunterlagen haben wir Leute getroffen, die mit selbst gebastelteten Policen völlig beschwerdefrei durchkommen.... Kreativität ist gefragt :-)

Essen

Wir gehören nicht zu denjenigen, die sich vor Abreise mit einem 2-Jahresvorrat an Dosennahrung vom Aldi eingedeckt haben, sonden sind neugierig auf das, was es vor Ort gibt....

In Patagonien ist sogar Rohkost kein Problem.... je weiter man nach Norden fährt, umso „vorsichtiger“ bzw sorgfältiger sollte man sein- wir haben uns ein Obst-und Gemüsedesinfektionsmittel gekauft- nach dem Kauf kommen die Früchte in die Schüssel, die Flüssigkeit oben drauf, fünf Minuten warten, spülen, essen. Man schmeckt es nicht und ist auf der sicheren Seite....

Wer so wie wir auch gerne alles Neue und Unbekannte probiert- ein Restrisiko bleibt, gar nicht mal wegen Verunreinigungen de Nahrungsmittel, sondern eher durch die Verwendung anderer Fette und Öle. Unangenehme Begleiterscheinungen verschwinden allerdings meist nach ein paar Tagen von alleine ;-)

Wir sind bis jetzt (Chil, Arg, Para, Uru, Bras) von der allgemeinen Nahrungsmittelhygiene auch in einfachen Imbissen eher positiv überrascht, da kann sich mancher „Schmierlöffel“ in Deutschland noch was abschauen.

Übrigens, die meiste Zeit allerdings kochen wir selbst, daher auch das umfangreiche Equipment ;-)

Fahrrad oder andere Fahrzeuge

Hin und wieder hätten wir gern unsere Fahrräder dabei gehabt - aber daran war und ist aus Platzgründen nicht zu denken.

Natürlich gibt es auch die Fahrradfreunde, die so eine Tour mit dem Fahhrad machen.... Unsere Meinung dazu: bei den Straßen- und Windverhältnissen (kein Seitenstreifen, kein Fahrradweg und beknackte Autofahrer) ist das ein Suizid-Kommando.... Wer sich trotzdem davon nicht abhalten lässt (und das sind viiiieeele) sollte eines Wissen: Alles, was man über Wind und Weite Patagoniens liest ist untertrieben. Wir haben Leute getroffen, die nach China und durch Afrika geradelt sind und dann doch in Patagonien „aufgeben“ und per Anhalter oder Bus weiterfahren. Denn es gibt Tage, da ist der Wind so stark, dass einen die Kieselsteine überholen und man kaum gehen kann und dann gibt es hunderte von Kilometern keinen Ort mit Schutz sondern nur die weite Pampa. Am Ende findet man sich dann in trockenen Wassergräben wieder, für ein bisschen Schutz, denn bei 100kmh Wind und Sand braucht man kein Zelt aufzubauen.....

Wer Platz im Auto oder Truck hat soll es mitnehmen, außen am Fahrzeug ziehen sie unserer Meinung nach zu viele neidische Blicke an und werden nur dreckig....

Bei Quads oder Motoraeder ist der zusätzliche Aufwand beim Ein- und Aus-fuhr zu beachten. (+ entsprechende Versicherung)

 

Fahrzeug-Überführung

Jeder, der sich ein rollendes Zuhause gebaut hat, lässt dieses auch nur ungern aus den Augen- erst recht nicht für eine längere Zeit, wie z.B. bei der Fahrt über den Atlantik. Und man tut gut daran, selbst mit an Bord zu gehen, denn so eine Fahrzeugüberführung ist wirklich keine "sichere" Angelegenheit für´s Auto. Die Schiffsbesatzung geht zwar in allen Häfen Wache, aber bei 12 Fahrzeugdecks und 5000 Autos ist nicht immer gesichert, dass das eigene Fahrzeug an einer gut einsehbaren Stelle geparkt wird. Und die Hafenarbeiter, die zum Be- und Entladen an Bord kommen, wissen das auch ganz genau und bedienen sich gerne in Autos, die aussehen wie Wohnmobile. Mitgenommen wird alles, was man so gebrauchen kann, vor allem in den afrikanischen Häfen. Während unserer Überfahrt sind dort z.B. zwei Fahrzeuge aufgebrochen worden, da wurde einfach die Glasscheibe ausgebaut.

Natürlich kann man sein Auto etwas schützen, indem man eine solide Trennwand zwischen Fahrerhaus und Wohnkabine einbaut, oder aber die Fenster von innen vergittern oder zunageln. Aber einen 100%igen Schutz gibt es nicht und die Reederei übernimmt für derartige Schäden auch keine Haftung- viele Reisende empfangen ihr Fahrzeug demoliert in Buenos Aires.

Daher unsere Empfehlung: Mitfahren und in den afrikanischen Häfen mit den anderen Reisenden abwechselnd Wachen organisieren....

Oder aber man geht das Risiko ein und schickt sein Auto komplett leer auf Reisen- denn was nicht drin ist, kann auch nicht geklaut werden. Auf Einbruchspuren sollte man sich allerdings trotzdem gefasst machen. Die einzige Alternative in unseren Augen wäre ein Containertransport, aber die meisten Womos sind dafür zu groß. Die Überführungen nach Nordamerika scheinen reibungsloser zu verlaufen, aber so genau wissen wir das nicht.

Fenster

Auf Fenster in den Seitenwänden haben wir verzichtet.... Wir haben ohnehin aus Platzgründen keine Sitzecke, die es zu erhellen gilt und somit haben wir zwei Dachluken, eine über der Küche, eine im Bad und in den beiden Hecktüren am Kopfende des Bettes, zwei Klappen mit zur Belüftung.

Kochmulde

    Mit unserer Dometic Koch- und Spülmulde (angeblich eine der Besten) sind wir alles andere als zufrieden und wären wir noch in Europa, dann hätten wir diese längst im Rahmen der Garantie dem Lieferanten wieder auf den Hof geworfen. Sie ist besch** zu reinigen, sie rostet, die Gummidichtungen sind kaputt und und und und..... ein teurer Reinfall. Aber sie ist eingebaut, inzwischen repariert und funktioniert auch wieder.... unserer Meinung nach allerdings eine völlige Fehlkonstruktion für Dauerbenutzer wie uns.

GAS

Wir haben eine Kunststoffgasflasche aus dem Baumarkt dabei und einen Adaptersatz (angeblich für die ganze Welt) zum Befüllen. Einen dicken Vorteil bringt das transparente GfK-Material, das den Füllstand erkennen lässt, nur 7 Kg Eigengewicht!  Unsere Gasanlage ist überschaubar, denn wir kochen lediglich damit (wenn wir nicht gerade grillen oder cobben). Die Sache mit dem Befüllen von Gasflaschen ist nicht so einfach....(Ausnahme Paraguay, wo man das an jeder Gastankstelle erledigen kann). Mit etwas Suchen und dem richtigen Adapter findet man in Argentinien und Chile aber auch Stationen zum Füllen. In Brasilien haben wir nichts gefunden, da hier die Flaschen durchgetauscht werden und auch mit weniger Druck gefüllt werden.

Übrigens hat auch hier jedes Land sein eigenes System, eine Flasche hier zu kaufen hilf also auch nur bedingt weiter....und ist mit Basteln verbunden.

Geld / Reisekosten Südamerika

Wir sind nicht reich geboren und auch nicht reich geworden. Wir hatten Glück mit unseren letzten Jobs und als dann „die Wirtschaftskrise“ kam, haben wir beschlossen, das für Haus und Hof gesparte Geld lieber in eine lange Auszeit zu investieren....Wir sind keine Aussteiger und müssen bald wieder arbeiten gehen....

Unsere Reisekasse besteht aus US-Dollarn. Man sollte IMMER, aber auch IMMER Kleingeld dabei haben, sowohl in der Landeswährung als auch in USDollar. Egal, was passiert, niemals ohne Bargeld reisen!!!  In vielen südamerikanischen Ländern kann man ab bestimmten Summen sogar mit US-Dollarn bezahlen. Reisechecks haben wir keine dabei, sondern eine VISA und eine Mastercard.

Abgesehen von den Kosten, die wir Zuhause noch haben, denn die sind bei allen Reisenden ja unterschiedlich, sind wir wie folgt mit dem Geld ausgekommen:

Chile und Argentinien (alles inklusive von Diesel bis Postkarten) gut 67 USD pro Tag- Wir haben nicht sonderlich geknausert, allerdings fast immer selbst gekocht (wir essen gern und gut) und nicht am „Nachtleben“ teilgenommen, sondern uns die Drinks selbst gemischt....und auch keine Guides oder organisierten Touren gemacht, sondern uns durchgefragt.

Brasilien ist mit 80 USD pro Tag für uns sehr teuer, aber da es Frisos Heimat ist, wir viele Freunde und Bekannte hier haben, haben wir auch sehr viel mehr unternommen, abgesehen vom teuren Diesel wäre das Leben für Normalreisende sicherlich nicht viel teuerer als in Arg+Uru..... Aber wir waren oft essen, im Kino, im Shopping, auf Geburtstagen, Parties, brauchten Geschenke und Souvenirs.... etc pp. Essen in Brasilien ist grundsätzlich supergut und günstig. Für 10 Real wird man an einem guten Buffet schon satt, es gibt oft Mittags und Abends Buffet und an den Imbissbuden wird man auch für 3-5 Real schon gut satt.....Für Selbstkocher: Obst, Gemüse und Fleisch sind so gut und so günstig wie nirgendwo sonst- wenn es sich um einheimische Sachen handelt.

Uruguay ist klein aber teuer, U$86/p.Tag

Bolivien(2011) U$53 danach ist der Dieselpreis aber um das 3x für Ausländer angehoben worden!

Peru 116USD mit Machu Picchu-besuch und Nazca (Rundflug), sowie die höchste km/Tag Rate (daher etwas teurer als es wohl normalerweise gewesen wäre)

Ecuador (2011-12) USD 58 (ohne Galapagos und Heimflug) - das zweit-günstigte und unser Lieblingsland, man kann es hier gut aushalten :-)

Kolumbien folgt 

Der Dieselkauf war immer die höchste Ausgabe, unser Sprinter hat im Schnitt 11,5-12L auf 100Km benötigt. 

Geschenke

 

nicht nur, wenn man eingeladen ist, bringt man immer ein kleines Gastgeschenk mit, nein, auch ist man schnell von Kindern umgeben und die freuen sich natürlich über Aufmerksamkeit und Mitbringsel. Vom Buntstift bis zum Schlüsselanhänger- ein kleiner Beutel Geschenke sollte im Auto sein. Wir haben das Flechten und Knoten von Armbändern "wiederentdeckt" und die Dinger sind wirklich heiß begehrt! Vor allem, wenn man dann den Kindern auch noch beibringt, wie sie das selbst machen können, sind immer alle begeistert :-)

Gesundheit

Wir haben zwei große Boxen mit Medikamenten – und bis auf die ASS können wir sagen: Was man mitnimmt, braucht man nicht und was man braucht, hat man nicht mit. Aber, so eine Hausapotheke beruhigt und wir konnten zumindest schon hin und wieder anderen damit aushelfen. Vor Abreise ist ja klar, Hausarzt, Zahnarzt, Reiseberatung und eine Apotheke des Vertrauens sollten auf jeden Fall ausreichen. Und die medizinische Versorgung ist auch lange nicht so schlecht, wie manch ein Europäer erwarten würde, eher ganz im Gegenteil. Wir hatten in Argentinien einen Campingplatz mit Hausarzt-Service ganz umsonst, in Brasilien waren wir bei der Zahnreinigung (schnell freundlich gründlich schmerzfrei billig), in Chile mal beim Augenarzt.... Alles wirklich halb so schlimm  und Apotheken haben vielerorts 24/7 geöffnet und verkaufen wirklich alles rezeptfrei!

 

Gummistiefel

nehmen viel Platz weg aber sind unglaublich praktisch! Mitnehmen! In sumpfigen Gebieten, falls der Camping mal unter Wasser steht oder wenn man in den Tropen nur mal ins Gebüsch will (Schlangen, Zecken, etc pp) 

Hosen

Wir lieben unsere Fjäll-Räven Hosen.... wir haben jeweils eine dünne, die zugleich noch Mosktio-dicht ist und eine gefütterte wasserdichte Hose und sind 100% damit zufrieden. Wem sie passen und wer sie leiden mag- unbedingt kaufen. (Ansonsten trägt man am besten Jack Wolfskin, das ist sehr praktsich, denn dann wird man von anderen Reisenden wenigstens sofort als Deutscher erkannt, das ist doch super)

Internet

…. ist überhaupt kein Problem. WIFI gibt es vielerorts, oft umsonst und wenn es wirklich mal was dringendes ist, muss man halt mal ins Internetcafe und ein bißchen bezahlen, aber viele Campingplätze, Tankstellen, Pousadas, Restaurants, Bars, Cafes bieten Wifi an - am günstigsten reist man also mit einem Laptop. Eine Antenne um die WIFI-Reichweite zu erhöhen ist logischerweise eine feine Sache.

Installiert Skype zum Telefonieren und einen Email-Programm damit ist es moeglich emails offline zu lesen und schreiben...

Wer Spass daran hat ein Fotobearbeitungsprogramm zum Sortieren usw.

Isolierung

Fahrzeug wurde komplett mit Amaflex isoliert. 19mm Moosgummi- Wir sind begeistert und würden es wieder so machen. Der Innenraum hält tatsächlich die Temperatur. Fürs in der Sonne parken haben wir fuer die Scheiben so Isoliermatten mit Saugnäpfen, die auch gut als Sichtschutz dienen! Die Windschutzscheibe ist die größte Wärme-, bzw Kältebrücke!!! Man glaubt es kaum.... welche Temperaturunterschiede schon in so einem kleinen Kastenwagen herrschen!

Aber nicht nur gegen die Sonne, auch umgekehrt arbeitet die Isolierung spitze. Wird uns kalt, kochen wir zwei Kannen Tee und machen ein Teelicht an und schon wird uns wärmer....

 

Klimaanlage

 

haben wir nicht und auch bis jetzt nur so in während fünf heißer tropischer Nächte auf Raststätten vermisst, wenn wir die Türen nicht offen lassen konnten. Also wir haben weder eine 220V Landstrom-Klimaanlage noch eine, die über den Motor läuft. AABER: hätten wir gewusst, dass es hier in Brasilien so tolle kleine "Climatizadores" gibt, die nur leicht kühlen und super einfach einzubauen sind, dann hätten wir den Platz auf dem Dach dafür freigehalten (Kosten etwa 500 Real) . Es sind nur kleine Boxen mit Wassertank und die erfordern nur einen kleinen Durchrbruch und die funkionieren super und kühlen durch Wasserverdampfung..... wir haben uns bei LKW Fahrern persönlich davon überzeugt. Aber was nicht ist, das ist nicht. Und so können wir sagen: es ist auch nicht so schlimm und wir halten es gut aus.

Kühlschrank

ENGEL ENGEL ENGEL- ein Engel für uns!

12V/240V Kompressor-Kühlbox, gleichmäßige Temperaturverteilung, rausnehmbarer Korb, leicht zu reinigen, sparsamer Verbrauch, super leise, und selbst in den Tropen haben wir gekaufte Eiswürfel gefroren gehalten- für kühle 6°C reicht Stufe 1 (von 3) …. wir sind begeistert und können ihn nur jedem empfehlen. Vor allem, weil wir so viele Reisende getroffen haben, die mit ihren Boxen (Sachen am Rand gefrieren) oder Kühlschränken (klappern oder Sachen kippen um, schlechte Kühlleistung) sehr unzufrieden waren.

Licht

LED, LED, LED..... mehr sagen wir nicht.

Die Tagfahrlichter waren immer an (auch wenn peruanische Vekehrspolizisten das gerne ignoriert haben), denn es gilt fast überall: Licht an auch tagsüber!

Eine Taschenlampe ist immer praktisch und für den Notfall haben wir noch eine kleine Kopflampe mit. Sehr praktisch, wenn man mal beide Hände braucht!

LUFTANSAUGUNG auf Dachhöhe (SCHNORCHEL)

Erhöhen die Lebensdauer des Luftfilters.

Haben wir am Anfang immer für übertrieben gehalten, jetzt denken wir anders darüber und würden bei Möglichkeit nachrüsten.

Achtung! Einige produzieren unangenehme Ansauggeräusche. 

Über auswaschbare Luftfilter sollte auch jeder nachdenken, bringt nur Vorteile.

Markise

 

wir benutzen unsere Markise wirklich oft. Als Sonnenschutz, Regenschutz oder Platzmarkierung :-) Es ist einfach super praktisch und lediglich Sturm oder Sturzregen können ihr etwas anhaben. Wirklich ein robustes Teil.... Wir sitzen gern darunter...

Mosiktoschutz

Wir haben ein Moskitonetz-zelt für draußen und das ist super praktisch, wir tüdeln es unter die Markise und können dann darin ungestört essen und sitzen.

Wer seinen Camper plant, sollte von Anfang an an Moskitoschutz denken. Alle Fenster sollten Moskitorolläden haben und alle Türen einen entprechenden Vorhang. Wir haben sogar unser Bett nocheinmal extra umhüllt- und das tut auch Not!!!! Nicht nur, dass die Biester Krankheiten übertragen, sie summen und nerven und die Bisse jucken und jucken.Und längst nicht alle dieser Viecher lassen sich von den Moskitosprays und -Lotions abhalten....

Wir stellen fest, dass Doctan (in dt. Apotheken) mit am zuverlässigsten wirkt. Moskitodichte Kleidung tut ihr Übriges, aber wir haben auch Stiche auf der Stirn oder am kleinen Finger davongetragen....

 

Vorne am Kühlergrill muß auch etwas angebaut werden, diesen Tip haben wir von Langzeitreisenden bekommen und haben es sehr zu schätzen gelernt. Das Viehzeug aus den Kühlerlammelen rauszupulen ist nicht leicht und muß nicht wirklich sein...

Motorbremse

jetzt sind wir schlauer... die wenigsten haben eine. Auf den zahlreichen Andenpässen haben wir die Bremsen sehr stark benützt. Eine Motorbremse haette den Verschleiß erheblich minimiert...

Müll

Müllentsorgung ist in ganz Südamerika ein Problem und endet meist in großflächer Umweltverschmutzung- bzw Vermüllung. Wir versuchen daher, gar nicht erst so viel Müll zu produzieren und lassen uns z.B. den „Coffe to go“ in unsere Thermosbecher füllen, Snacks und Sandwiches, die wir kaufen, landen in den mitgebrachten Tuppern, Leinenbeutel vermeiden die Plastiktüten beim Einkauf- Die Leute gucken zwar manchmal komisch, aber die meisten finden das voll gut und verweigert hat man es uns nie.... Aber natürlich das klappt nicht immer, man vergisst es auch mal und der Verpackungswahn hier ist wirklich riesig....Friso plant eine Womo Mini-Müllpresse für solche Zwecke..... Wir melden uns, sobald das Patent angemeldet ist.

Biologischen Müll sind wir oft an Katzen, Hunde, Hühner oder Schweine losgeworden.... Essensreste im Auto sind ja auch nicht so lecker.

Navigation

 

weitaus einfacher als man meint. Wir haben uns in Paraguay einen Garmin mit kompletter Südamerika Karte gekauft und kommen damit gut zurecht. Als Backup eine Papierkarte (die Qualitäten variieren sehr stark, also vor dem Kauf vergleichen oder andere Reisende fragen) und so haben wir bis jetzt überall hingefunden.Auf Straßenschilder und die Wegangaben von Einheimischen kann man sich nämlich keinesfalls immer verlassen.... denn Schilder sind rar und gerade über Land trifft man viele Menschen, die ihr eigenes Dorf noch nie verlassen haben und somit keine Ahnung vom Weg zum nächsten Fahrtziel haben....

Wir hatten angefangen, alles zu tracken und die Route mit Waypoints zu speichern, aber das ist uns nach zwei Monaten zu mühsam geworden und wir haben es sein lassen...außerdem heisst es auch nicht, dass andere Leute die Daten so übernehmen können.... wir sind mit GPS Positionsangaben von anderen auch schon oft gestrandet..... aber das soll jeder machen, wie er mag! Wir zeichnen unsere Route jetzt nur noch grob als Erinnerung für uns von Hand auf, technisch Begeisterten ist das aber natürlich zu wenig :-)

Reifen & CO

 

viel diskutiertes Thema unter Reisenden ist die Wahl der passenden Reifen. Wir fahren mit der Standard-Sprinterbereifung für Straßen (Sommerreifen) und haben zwei Ersatzreifen (hinten an den Türen- mit einer tollen Halterung) sowie Schneeketten für alle Räder (bis jetzt unbenutzt) dabei. Eigentlich wollten wir grobstolligere Reifen, aber die waren uns von der Traglast her zu gering und da unser Sprinterli gut beladen ist, haben wir den Straßenreifen mit besserer Traglast (1200kg) den Vorrang gegeben. Das ist auch nicht so schlimm, denn die sind im Verbrauch viel sparsamer und laufen natürlich ruhiger. Für Schotter-, Erd- und Sandpisten lassen wir entsprechend Luft ab und hatten damit auch nie Probleme. (Dabei wollen wir erwähnen, dass wir einen kleinen Luftkompressor mitführen.....). Bis jetzt haben wir den zweiten Ersatzreifen nicht gebraucht und auch auf den einen hätten wir verzichten können..... denn sogar die berühmte Ruta40 hat uns keine Reifenpanne beschert. UND: Es gibt so gut wie in jedem Kuh-dorf einen Reifen-Zauberer, der fast alles reparieren kann und es auch tut (spanisch Gomeria, portugiesisch Borracharia) . Wir haben außerdem festgestellt, dass Standard-Reifen hier vor Ort auch viel leichter zu ersetzen sind. Wer also mit Spezialbereifung oder Felgen aus Deutschland hier ankommt, sollte hoffen, dass diese die gesamte Reise überstehen..... Ein Komplettrad und einen Ersatzreifen haetten genügt.

Sandboard
Sandboard

SANDBOARDS aus Kunststoff 

obwohl wir keine dabei hatten, mußten wir ohin und wieder welche von Freunden leihen.

Damit könnt ihr in SA noch richtig Geld verdienen! Sandbleche sind zu schwer und können sich im Einsatz verformen und dann kriegt man die nie wieder gestaut. Die Kunststoff-Dinger sind auf jeden Fall uneingeschränkt empfehlenswert, und die nächste Tour würden wir welche mitnehmen.

Seilwinde Bullenfänger und Scheinwerferschutz

 

die Seilwinde von WARN hat uns bis jetzt sehr gute Dienste geleistet, eine Umlenkrolle (snatch block) haben wir auch eingepackt.

Der Bullenfänger ist in der EU nicht mehr zulässig, hier in SA hat jeder einen.

Bringt oft vorteile bei der Vorfahrtsregelung und dient als Scheinwerferschutzhalterung. Wir haben vor den Scheinwerfern eine Acrylscheibe angebracht.

 

Sitzecke mit Tisch

 

..... haben wir nicht, aber vermissen wir nur selten. Die beiden Vordersitze lassen sich drehen und so kann man es sich drinnen doch etwas gemütlich machen, wenn es draußen einmal wirklich nicht auszuhalten ist. Meistens sitzen wir draußen .... unser nächstes Wohnmobil würden wir trotzdem mit gemütlicher "indoor"- Sitzecke und Tisch planen.

Sprache:

Wir haben das Glück Spanisch, Portugiesisch (Muttersprache) und Englisch (Fließend) zu sprechen.

Hier gilt, umso mehr desto besser. Schon der Versuch etwas in Landessprache zu sagen wird hier sehr positiv angesehen.

Besseren Einblick in das SA leben bekommt man natürlich mit guten lokalen Sprachkenntnissen und die Persönlichen Anpassungsfaehigkeiten.

Englisch sprechende Einheimische sind selten anzutreffen. 

Eine Schreibtafel kann sehr nützlich bei Straßenranderkundigungen sein. z.B. gewünschtes Ziel drauf schreiben und sich den Weg dorthin erklären lassen.

 

 

Strom / Solaranlage

 

Die Investition in gute Solarpanele und starke Batterien (2x 150Ah AGM Batterie) hat sich gelohnt- nach einem Garantiedefekt ganz zu Anfang haben wir seither nie wieder „Landstrom“ gebraucht, auch wenn es regnet, wir im Schatten stehen, oder mal Staub auf den zwei Solarpanels ist- wir haben niemals Energieknappheit. Das lässt entspannt reisen und spart auf manchen Campingplaetzen auch noch Geld.

Satelitten-Telefon / Notfallsender

Fanden wir tierisch teuer, hat ganz im Süden ohnehin keine Abdeckung und mal ganz abgesehen davon- wozu?! Die meisten Gebiete der Touriziele haben eine ausreichende Infrastruktur und natürlich Handy-Netz. Fährt man in abgelegenere Gebiete, sorgt man vor- mit Wasser, Sprit, Nahrung, Auto-Check … und auf „Extreme-Djungel-Solo-Touren“ haben wir bis jetzt ohnehin keine Lust verspürt, zumal unser Sprinterli auch kein Anfibienpanzer ist.....

Abenteuerer und Amazonas-Padler, Bergsteiger oder Solo-Trekker werden das anders sehen. Aber wir haben auch Leute getroffen, bei denen Geld keine Rolle spielt und die eine komplette Ausrüstung mit SatelittenInternet dabei hatten.... -wer´s braucht...... Die Mehrzahl der Reisenden hat es nicht und vermisst es auch nicht.

Straßenverhältnisse

variieren sehr.... man sollte aber keine Angst haben. Von Luxus-Autobahnen, die geleckten Asphalt haben, über asphaltierte Straßen, die Schweizer Käse ähneln, über unpassierbare Erdpisten, Sandwege oder ebener Schotter, es ist von allem was dabei. Eine laut Karte asphaltierte Straße heißt noch lange nicht, dass man 80kmh fahren kann und eine laut Karte unausgebaute Erdpiste kann in einem super Zustand sein. Man muß sich erkundigen und mit metertiefen Kratern oder fehlenden Straßenstücken rechnen. Auf dem Foto übrigens das ist eine asphaltierte Hauptverkehrstraße.

Trinkwasser

In Patagonien (Ausnahme nördliche Westküste) waren fast alle Flüsse, Seen und Quellen, die wir vorfanden von reinster Trinkwasserqualität und wir haben so problemlos unsere Wasserflaschen auffüllen können, bzw direkt daraus getrunken....Im Zweifel filtern wir allerdings mit unserem kleinen manuellen Keramikfilter, bevor wir trinken....

Grundsätzlich verzichten wir so weit es geht auf PET-Flaschen- Wir haben unsere Kanister (2x10l) mit den Trinkwasserspender-20L Großflaschen aufgefüllt, die es bis jetzt an fast jeder Ecke gibt (Brasilien), aufgefüllt und den leeren Behälter (Pfand-System) gleich wieder zurückgegeben- in Tropen und Stadtgebieten hat man keine andere Chance. So machen es auch die Brasilianer ;)


Diese 20L Galonen sind die günstigste und sauberste Loesung. Werden in ganz SA angeboten. Wir füllen unsere kleinere Kanister damit auf und geben diese Pfandbehaelter sofort wieder zurueck.

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Verkehr

Ist anders als in Europa (ja auch als in Italien oder Frankreich)... mal ganz abgesehen von den Straßenverhältnissen gibt es vom ungestörten Fahren ohne Verkehr in Patagonien bis zu überfüllten Straßen in Brasilien einfach alles. Am Verkehr nimmt außerdem alles teil, was sich bewegen kann, also ist vor allem im Dunkeln Vorsicht geboten!!! Fast alle Reisenden fahren daher prinzipiell nicht nachts. Brasiliens Verkehr ist besonders brutal und hat die meisten Todesopfer.... Und LKW-Fahrer sowie Busfahrer sind grundsätzlich und in allen Ländern im Recht und Eselskarren immer unbeleuchtet.

Versicherung

Wir haben eine Private Krankenversicherung und eine Unfallversicherung mit weltweitem Schutz auch für „Extremsportarten“ - da mussten wir für die Reise gar nichts dran drehen.....Da uns aber -ToiToiToi- nichts passiert ist, wissen wir nicht, wie die Schadensabwicklung wäre. Aber wir haben lange mit unserem Versicherungs-Fachmann geredet und vertrauen auf seine Erfahrungen.

Für das Sprinterli haben wir bei der Allianz in Buenos Aires (Speiser Seguros) eine Haftpflicht abgeschlossen für alle an Argentinien angrenzenden Länder. Hat super geklappt und wurde überall akzeptiert. Auf eine Kasko-Versicherung haben wir verzichtet- alle Angebote waren so teuer, dass wir den Totalverlust unseres Sprinters als Reiserisiko einkalkuliert haben....

Visitenkarten

 

wird ssooooo oft eingesetzt. Eigentlich ein muss. Jeder Abschied fällt uns schwer, diese Karten erhöhen die Chance auf ein Wiedersehen. Da gibt es sehr kreative Dinger, die meisten haben ein Fahrzeugbild drauf damit sich jeder daran erinern kann. Kostet nicht viel und sollte schon Zuhause besorgt werden. Sowas Unterwegs zu organisieren ist schwierig. Alle "Profis" haben welche!... Wir haben nur einen Stempel, den wir fleissig verteilen ....

Vorzelt

 

haben wir nicht einmal aufgebaut... war teuer, nur Ballast und würden wir nicht wieder kaufen. Wir sind eben doch keine Dauercamper-Reviermarkierer. 

Wasser

Unsere zwei Wassertanks fassen zusammen 120 Liter und damit hatten wir bis heute keine Wasserengpässe.

Wir benutzen zur Desinfizierung Multisil Frischwasserdesinfizierung, das kannten wir von den Wassertanks auf Schiffen und es funktioniert prima und ist vor allem super sparsam (1g auf 100L), man kann damit sogar die Tanks reinigen und auch das klappt gut.

Auf Tanksensoren kann man unserer Meinung nach verzichten - wir haben zwei 60l-Tanks, und wenn einer leer ist, drehen wir den anderen auf und wissen - bald müssen wir nachtanken..... Warmwasser haben wir leider keines, eine Anlage, die z.B. während der Fahrt die Motorwärme nutzt, um einen kleinen Warmwassertank zu heizen, würden wir das nächste Mal einbauen...

Wäsche

Sachen werden mit Flüssigseife und Stein ins Fass gepackt und aufs Dach geschnallt. Waerend der Fahrt wird alles gut durchgeschuetet. Danach in Kleinarbeit in Camping-Plätzen mit der Hand spülen.

Es gibt hier auch die Waschsalons, dort darf man aber meist nicht selbst waschen sondern nur abgeben. Das hat oft zu lange gedauert und das Ergebnis war nicht immer zufriedenstellend (Kaltwäsche)

Tipp: Schnell trocknende Wäsche aus Naturfasern benützen (Polyester stinkt nach der Handwäsche weiter) und natürlich unempfindliche Farben aussuchen (jaaja, das olle SafariGrün), wie haben uns beim Globetrotter eingedeckt …. Aber wir vermissen unsere Miele sehr...

WALKIE-TALKIES

Oft ist man mit 2 Fahrzeugen unterwegs, ...beim Einparken ... oder einer bleibt im Auto und der Partner geht etwas erledigen...die Funkgeräte sollten einige Km Reichweite haben und im Auto aufladbar sein.

Achtung! Es gibt leider sehr viel Schrott auf dem Markt.

Wäscheklammern

 

...wir waren nicht die einzigen Urlauber, die erst unterwegs welche gekauft haben... also nicht vergessen! Und die Wäscheleine auch nicht! Sonst wird´s nix mit dem Wäschetrocknen....

Zeit

vergeht zu schnell.... wir haben immer gedacht, im beruflichen Alltag rennt die Zeit, aber auf so einer Reise fliegt sie.... wenn wir nicht täglich Tagebuch schreiben, wissen wir nicht mehr, was wir letzten Dienstag getan haben.